Weltstadthaus Köln
Eine Vision aus Holz, Glas und Stahl, eine "moderne Orangerie" ist das Weltstadthaus Köln.
Mit Bravour löste Renzo Piano die Aufgabenstellung von Peek & Cloppenburg, ein Haus mit viel Tageslicht zu schaffen. Unterhalb des Hauses verläuft eine vierspurige Hauptverkehrsader von Köln. Sie wurde überbaut. Das stellte höchste Anforderungen an die Kunst der Ingenieure und brachte der Stadtszenerie einen enormen Gewinn.
66 Holzleimbinder sind das tragende Element. Sie stützen und strukturieren die Glasfassade. Sie werden oben am Dachfirst aufgehängt. Sie sind aus sibirischem Lärchenholz gefertigt. Ihre Oberfläche hat Möbelqualität, das heißt, sie sind ast- und fehlerfrei, deckseitig furniert und von allen Seiten geölt. Jeder Holzleimbinder ist ein Unikat.
Die Glashülle ist als selbsttragende, seilverspannte Schale konzipiert, die nur an einigen Stellen auf dem Rohbau aufliegt. Die Fassade ist eine schwebende Glocke, die ihre Lasten über Konsolen am Deckenrand über dem dritten Obergeschoss und am Firstträger in den Rohbau einleitet. Leichtigkeit und Luftigkeit strahlt das Gebäude aus.
Eine transparente Hülle, die eine luftige, offene Atmosphäre schafft: Tageslichtdurchflutete Verkaufsräume, klare Linien und natürliche Materialien sollen ein weitläufiges Ambiente für hochwertige Mode kreieren. Die Besucher des Hauses erleben eine beeindruckende Weite.
Das Atrium zieht sich über fünf Stockwerke und erlaubt reizvolle Blicke nach unten und oben. Die wundervolle Kuppel ist leider auf Grund von öffentlichen Auflagen der Allgemeinheit nicht zugänglich. Sie ist für Special Events und Einladungen des Hauses reserviert.
Gestern und Morgen, Tradition und Innovation, beide Pole bestimmen das Konstruktionsprinzip von Renzo Pianos Bauten. Der italienische Stararchitekt ist Baukünstler in jeder Hinsicht.
Mit Vergnügen sprengt er die Grenzen des technisch Möglichen. Lustvoll führt er uns zu neuen Sichtweisen und kreiert städtebauliche Sensationen, die weit über die Stadtgrenzen hinaus wirken.
Fotos: Andreas Fechner