Hackschnitzelheizung Oberwiehl
Die Gemeinschaftsgrundschule Oberwiehl ist das erste öffentliche Gebäude im Oberbergischen Kreis, das mit Holzhackschnitzeln beheizt wird.
Am 6. März 2004 nahm die Heizanlage offiziell den Betrieb auf. Seitdem versorgt sie nicht nur die Gemeinschaftsgrundschule Oberwiehl mit der Turnhalle, sondern auch die Schule für Sprachbehinderte des Oberbergischen Kreises mit Wärme.
Insgesamt besteht der Schulkomplex aus vier Gebäuden der Baujahre 1950 bis 1970 mit insgesamt 5.400 m². Ca. 300 Kinder besuchen die Schulen und freuen sich nun über umweltfreundlich erzeugte Wärme.
Die Daten der Holzhackschnitzelheizung in Stichworten:
- Die Heizleistung der Biomasseheizung von 175 kW deckt ca. 80% der benötigten Jahreswärmemenge ab.
- Bei Spitzenlast ergänzt eine Gasheizung mit bis zu 400 kW Leistung die Biomasseheizung. Diese deckt die fehlenden ca. 20% der Jahreswärmemenge ab
Als Brennstoff werden Holzhackschnitzel aus Waldholz und Landschaftspflegeholz aus der Region verwendet. Zusätzlich kommen naturbelassene Resthölzer aus heimischen Sägewerken zum Einsatz.
- Das Brennstofflager fasst 45 m³ Hackschnitzel.
- Unter Vollast verbraucht die Heizanlage etwa 30 m³ Hackschnitzel pro Woche.
- Der Jahresverbrauch liegt bei ca. 1150 m³ Holzhackschnitzel.
- Für die Erzeugung dieser Wärmemenge allein mit Gas würden etwa 60.000 m³ Gas benötigt. Durch den Wechsel zum CO2-neutralen Energieträger Holz werden somit jährlich ca. 120 t des Treibholzgases Kohlendioxid weniger in die Umwelt abgegeben.
Die Hackschnitzelheizung Oberwiehl ist nicht nur ein gutes Beispiel für den Einsatz von Biomasse als Energieträger, sondern kann auch als Vorbild erfolgreicher Contracting-Modelle dienen. Betreiber der Anlage ist die BioNet Grünenthal GmbH.
Übrigens ist die Gemeinschaftsgrundschule in Oberwiehl noch einen Schritt weiter gegangen: Seit Dezember 2004 erzeugt eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Schulgebäudes Strom. Damit entwickelt sich die Schule zu einem beispielhaften Zentrum zur Nutzung alternativer Energien.